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2. November 2022

Cross Is Boss

Zwischen Eurosport und Trümmerberg
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Alles begann am Trümmerberg ...

Ob Henne oder Ei zuerst war, weiß ich nicht mehr so genau. Auf jeden Fall war es wohl eine Mischung zwischen den regelmäßig auf Eurosport übertragenen Cyclocross-Rennen - "damals" noch durch verrückte britische Kommentatoren begleitet, selten mal in deutsch kommentiert - und dem direkt vor der Haustür organiserten Cross-Rennen am Trümmerberg. Das musste ich mich mir dann auch direkt mal live anschauen. Der Trümmerberg liegt ja für uns Dresdner direkt vor der Haustür. Zum damaligen Zeitpunkt (2017) eher träges Vereinsmitglied, entdeckte ich bei nieseligem Matschregenwetter auch unseren Tilo im Feld der gestarteten Fahrer. Irgendwie waren meine Gefühle ambivalent: Sie taten mir alle leid, wie sie gegen Matsch, durchdrehende Reifen und die Laktatdusche kämpften. Aber irgendwie machte es mich so heiß, dass ich zwei Jahre später selbst bei meinem ersten CX-Rennen im Hobbybereich am Start stand, natürlich am Trümmerberg. Ein altes Rad hatte ich sowieso wieder in Gang gesetzt, in hübschem Lila lackiert und mit einer SRAM Force 1x11 ausgestattet. Aus früheren Rennzeiten kannte ich harte Übersetzungen als "Muss" und hatte hinten die 11-36er-Kassette aufgelegt. Damit kam ich auch gut über die 4 Runden über den Schutthaufen und landete zufrieden als Newbie auf Platz 13.

Da geht noch was!

Motiviert von der immer wieder aufflackernden Werbung und der Sucht nach neuer Technik verirrte ich mich in den Weiten es WWWs, schoss hier ein Rahmenset, da einen Laufradsatz und noch einen Laufradsatz, guckte zwischendurch weiter fleißig CX-Rennen, baute mit Hilfe befreundeter Schrauber einen Crosser auf, natürlich waschecht mit Klebereifen! Damit zog ich dann auch 2021 zu meinem zweiten Rennen. Saisonsart sollte 2021 im Hobbyrennen in Radibor sein. Start, Peng - es ging alles sehr schnell und ich war am Ende der langen Geraden in Führung. Ich hörte meinen Namen beim Überqueren der Linie im Start-Ziel-Bereich. Mein Name? Quatsch! Es war doch gefühlt 15 Jahre her und so viele Jahre waren es wohl auch wirklich, seitdem ich das letzte Mal und wirklich sehr ambitioniert Straßenradrennen fuhr ... am Ende der Straße ging es auf jeden Fall hinein in den Wald auf unbefestigte schmale Wege. Steile Anstiege, komische Sandpassagen. Alles Neuland! Auch für mich als MTBler nicht leicht zu fahren. Irgendwie hielt ich mich wacker auf Platz 3 und dann Rechtskurve in der dritten Runde: Autsch! Was war das? Ein Sturz, aber der Grund war mir nicht gleich klar. Man spürt doch, ob der Grip ausreichend da ist oder man abgegangen ist? Blick nach vorn. Was ist das? Der Schlauchreifen hat sich auf 10 Zentimeter abgezogen. Ende im Gelände. Heimfahrt. Zwei Wochen später noch über vier Wochen mit einer Schleimbeutelentzündung im Ellbogen rumlaboriert ...

Cross soll Boss werden!

Der Rest der Saison fiel aus bekannten Gründen kurz aus. Aber ich wollte die Revange und vor allem nicht nur 30 Minuten ums Eck fahren, mit Leuten, die einen anschreien, als wenn es um Leben und Tod geht. Lizenz gelöst, in dem Wissen: Das wird sicher ein hartes Brot, aber für 40 Minuten lohnt das.

Ziel 2022 ist, die Bioracer-Serie komplett zu fahren. Los ging's in Grimma. Ernüchternder Start. Die Laktatdusche war trotz halbseidener Vorbereitung vorprogrammiert. Eine gute Kraftausdauer am Berg bringt hier herzlich wenig. Die Erinnerung an "alte Tage" und Intervalltrainings für eben solche "Rennen ums Eck" taucht auf, auch wenn ich früher nie ein einziges CX-Rennen fuhr. Oh man - was taten diese Trainings immer weh, aber effizient waren sie schon! Na ja, in Grimma erst mal eine Runde zu viel gefahren am Ende, da ich das Reglement auch nicht kannte. In Borna lief es schon besser. Und beim "Nachbar-Cup" der Bioracer-Serie, der Gunsha-Challenge mit Start in Radibor am vergangenen Sonntag, erwies sich meine Entscheidung für die Lizenz als goldrichtig. Als "Master" fühlt man sich schon fast wie unter Freunden am Start. Die Leute können Rad fahren und darum geht es ja. "Picardellics-Newbie" Theo war in Radibor auch am Start, mit am Vortag erworbenem Sportgerät und zuvor noch nie ein Rennen gefahren - im Hobbybereich fuhr die Granate mit Durchschnittspuls 195 (!!!) gleich mal auf Platz 6. Exxas in der Elite landete auf einem soliden 10. Platz. Ich sondiere noch ein wenig das Mittelfeld, aber hoffe, meinen "technischen Joker" vor allem an den wenigen Anstiegen verstärkt ausspielen zu können und freue mich auf das nächste Rennen mit all euch Chaoten, unter dem Motto:

Cross Is Boss

Exxas - Theo - Mischka

Fotos und Bericht: Michael Bärisch

// CX Radibor 2022 - zum Album in der Galerie

// CX Trümmerberg 2017 - zum Album in der Galerie

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