Aufstieg zur A-Klasse beim 1. Großen Preis von Krostitz

20180803 kostritzBei der ersten Austragung des Radkriteriums in Krostitz bei Leipzig konnte ich (Anton Benedix) den zweiten Saisonsieg bei Lizenzrennen einfahren und mir so den Aufstieg in die nächste Amateurklasse sichern.

Für das Kriterium am Sonntag war ich extra noch am Samstag vorzeitig von den europäischen Fahrradkuriermeisterschaften in Stettin abgereist, hoffte ich doch die Saison mit einem Sieg beim Rennen für B- und C-Fahrer krönen zu können. Das Starterfeld war größer als gedacht und neben vielen Einzelstartern waren auch zwei Fahrer vom Team der dort ansässigen Brauerei Ur-Krostitzer (Team SchnelleStelle Ur-Krostitzer) am Start, die natürlich ebenfalls heiß auf einen Heimsieg waren.

Das Tempo war gleich zu Beginn hoch und in den beiden engen Kurven vor der Zielgeraden zählte jede Position um nicht Opfer von plötzlich klaffenden Lücken zu werden. Vorne wurde attackiert sobald das Tempo kurz abfiel, aber zunächst kam niemand richtig weg. Die ersten drei Sprintwertungen verliefen hektisch, meist zählte die Position in der letzten Kurve, da die Länge der Zielgeraden gerade so zum Beschleunigen ausreichte. Ich konnte mir ein paar Punkte an vierter, zweiter und dritter Stelle sichern.

Unmittelbar nach der dritten Wertung schossen drei Fahrer mit enormem Tempo an der Spitze des Feldes in einer Reihe vorbei. Mit dabei ein Fahrer vom Team SchnelleStelle Ur-Krostitzer und ich wusste: jetzt oder nie, das wird die entscheidende Gruppe sein. Doch die drei waren innerhalb kürzester Zeit schon etwa zwanzig Meter vor uns und der Abstand vergrößerte sich, weil niemand im Hauptfeld reagierte. Jede Sekunde warten würde noch mehr Anstrengung bedeuten also fuhr ich einfach drauf los.

In der Hoffnung nicht das ganze Feld hinter mir her zu ziehen, sprintete ich was die Beine hergaben. Nach extrem harten 500 Metern hatte ich geradeso ein Hinterrad des Trios erreicht. Ich blickte zurück und das Feld war ca. 200 Meter entfernt, weil weiterhin niemand reagierte.

Ganze drei Runden musste ich mich im Windschatten erholen um danach überhaupt Führungsarbeit leisten zu können. Die Gruppe funktionierte gut und wir teilten die Punkte gerecht auf, um nicht die Energie im Sprint zu vergeuden. Nachdem nach vier Wertungen jeder genau gleich viel Punkte erhalten hatte und das Feld wieder näher rückte einigten wir uns die letzten zwei normalen und die doppelt zählende Schlusswertung auszusprinten.


Ich fuhr jeweils einmal als dritter und zweiter über die Linie. Direkt nach der vorletzten Wertung fuhr ein Fahrer vom Team MT Melsungen in hohem Tempo weiter. Ich hängte mich sofort dran, doch die anderen beiden waren noch so breit vom Sprint, dass sie abreisen lassen mussten oder aber sie spekulierten auf einen Massensprint, denn das Feld rollte immer bedrohlicher an uns heran.

Doch wir konnten den geringen Abstand halten. Nach harten vier Runden zu zweit dann die Attacke meines finalen Kontrahenten ca. 500 Meter vor dem Ziel. Ich war überrascht und gleich klaffte eine große Lücke. Ich wusste ein zweites Mal: jetzt oder nie und ich verschoss alles Pulver was noch da war. Vor der vorletzten Kurve hatte ich ihn. Er sah sich um und sagte: „Jetzt hast du mich!“. Da war ich mir nicht so sicher, weil ich wie er auch schon am absoluten Limit war. Doch nach neun Sprints wusste ich: Die Position in der letzten Kurve zählt und ich setzte mich kurz davor vor ihn. Woher ich die Kraft für den Sprint auf den letzten 100 Metern her nahm, weiß ich selbst nicht mehr, aber ich fuhr vor ihm über den Zielstrich und riss überglücklich die Arme in die Luft.

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